Mozart: Reisender in Europa

 

MOZART

Reisender in Europa

 

Eine Ausstellung des Archivs der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien


im Mozarthaus Vienna

Wien I, Domgasse 5

 

13. Februar 2019 bis 26. Jänner 2020


Geöffnet täglich von 10 Uhr bis 19 Uhr

 

Kuratoren: Otto Biba und Ingrid Fuchs

 
 
 
Kein anderer Komponist seiner Zeit ist so viel gereist wie Mozart. Er hat wesentliche Teile Europas und dessen Musikszene kennengelernt. Die Sonderausstellung thematisiert erstmals die künstlerischen Erfahrungen des Komponisten in Europa.
 
„Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.“ Eine Bestätigung dieses Satzes von Goethe findet sich bei Mozart. Seine Reisen als Wunderkind sollten Bewunderung und Anerkennung bringen, wurden aber zwangsläufig zu Bildungsreisen. Zum ersten im allgemeinen Sinn, zum andern waren sie musikalische Bildungsreisen, denn Mozart konnte die europäische Musikszene, Komponisten und musikalische Stile kennenlernen wie kein anderes Kind seines Alters. Schließlich waren die Reisen auch persönlichkeitsbildend, nicht nur im Vertrautwerden mit Sprachen, Speisen, Lebensgewohnheiten, Manieren etc. anderer Länder, sondern die vielen Auftritte an Adelshöfen und vor Regenten erzogen ihn auch zu Sicherheit im gesellschaftlichen Umgang.
 
So blieb es bis zur Übersiedelung des Fünfundzwanzigjährigen nach Wien: Mozart lernte auf und von den Reisen, die ihm aber nicht nur Erfahrungen, sondern auch Aufträge, Anregungen und eine musikalische Weltsicht brachten, die ihn als Komponist geprägt haben. Das alles gilt auch noch für seine späten, von Wien aus angetretenen, Reisen, selbst wenn diese primär Geschäftsreisen waren, um Kompositionsaufträge zu erhalten oder Auftragswerke zur Uraufführung zu bringen.
 
Die Reisen dienten aber auch und ganz besonders als Quelle der Inspiration. Anhand ausgewählter signifikanter Beispiele zeigt die Sonderausstellung, was Mozart nur dank seiner Reisen komponiert, wie viel er von diesen mitgenommen und für sich selbst und seine Musik verarbeitet hat.
 

Rom, Petersplatz mit Petersdom
Unbezeichnete kolorierte Radierung, um 1740

Giovanni Battista Martini
Radierung von Francesco Rosaspina, um 1800
 

 

Erster Innenhof im Palazzo Regio Ducale in Mailand
Kolorierte Radierung in Guckkastenmanier, Augsburg um 1770
 

Wolfgang Amadeus Mozart, Arie der Giunia „Ah si, scuotasi omai“ aus der Oper „Lucio Silla“, KV 135, Autograph
 

 

Gesamtansicht von London
Unbezeichnete kolorierte Radierung,
London [1753]
 

Ein königliches Hauskonzert im Buckingham House
Radierung von Inigo Barlow nach Isaac Cruikshank,
London um 1790
 

 

Wolfgang Amadeus Mozart im Alter von sieben Jahren
Radierung von Thomas Cook. Beilage zu Daines Barrington, Account of a very remarkable young Musician, in: Philosophical Transactions,
London 1771
 


Public Advertiser, London 5. Juni 1764: Konzert zum Vorteil der elfjährigen „Miss Mozart“ (damals vierzehn Jahre) und des siebenjährigen „Master Mozart“
(damals acht Jahre)
 

 

Anonymes Huldigungsgedicht auf Wolfgang und Nannerl Mozart
Abschrift von der Hand Leopold Mozarts [Paris 1764]
Autograph
 

Paris, Kirche St. Eustache
Unbezeichnete kolorierte Radierung, Paris um 1780
[Trauerfeier für die 1778 in Paris verstorbene Mutter Mozarts]
 



Wolfgang Amadeus Mozart, Fragmentarische Partitur
einer Komposition für zwei konzertierende
Violinen und Orchester, KV Anhang A 50, Autograph,
[geschrieben auf sog. "Postpapier"]
 

  
     

Maria Anna („Nannerl“) Mozart, Reisetagebuch,
1765/66, Autograph, [Rotterdam, Amsterdam,
La Haye (Den Haag), Utrecht]

 

Maria Anna („Nannerl“) Mozart
Reisetagebuch, Juli 1763, Autograph
[Schwetzingen, Heidelberg, Mannheim und Mainz]
 

Mannheim, Paradeplatz und Kurfürstliches Schloß
Radierung von Egid Verhelst d.J., 1794
 

 

Karl Fürst Lichnowsky
Unbezeichnetes Portrait, Öl auf Holz
 


Potsdam, Königliches Schloss und Schlossgarten
Unbezeichnete kolorierte Radierung, um 1780
 

 

Leipzig, Kirche St. Thomas
Kolorierte Radierungen von Johann Ernst Scheffer,
Nürnberg 1749
 



Johann Sebastian Bach
„Singet dem Herrn ein neues Lied“, Motette BWV 225
Partitur, Manuskript aus Mozarts Nachlass
[mit eigenhändiger Notiz Mozarts]

 

Dresden, Gesamtansicht
Unbezeichnete kolorierte Radierung, London um 1790

Anton Teyber, eigenhändiger Brief an das Wiener Verlagshaus Artaria, Dresden, 30. Juli 1789



 

La C[l]emenza di Tito. Dramma Serio per Musica.
In Due Atti. Handschriftliches Libretto in Goldpapiereinband
mit Goldschnitt
 

Das so genannte Ständetheater oder Gräflich Nostitz’sches Nationaltheater in Prag. Tonlithographie von Robert Geissler,
Prag um 1860

    
Gestaltung: Ingrid Fuchs