W. A. Mozart: Der Komponist auf Reisen

Wolfgang Amadeus Mozart:
Der Komponist auf Reisen


 

Ausstellung


Musikverein, Wien I, Bösendorferstraße 12
20. Oktober – 22. Dezember 2006
Montag – Freitag 9 – 18 Uhr, Samstag 9 – 13 Uhr

Sonn- und Feiertag geschlossen.


Gut ein Viertel seines Lebens war Mozart auf Reisen. Wäre er ohne die Aufenthalte in Paris, London, Mannheim, Mailand, Bologna, Prag und wo auch immer derselbe Mozart, wie wir ihn kennen? Warum ist er gereist? Wohin und wie ist er gereist? Wie waren die Reisewagen gebaut und die Reiserouten geführt? Wo stieg er ab? Vor wem und für wen hat er musiziert und komponiert? Was hat er wo gelernt? Welche Spuren, Eindrücke und Einflüsse hat er auf seinen Reisestationen hinterlassen? Aber auch: Wohin ist er nicht gereist? Welchen Einladungen ist er nicht gefolgt?

Antworten auf diese Fragen gibt unsere zweite Ausstellung dieses Jahres, wieder ausschließlich mit zeitgenössischen Originalen (Musikautographe, Briefe und andere handschriftliche Dokumente, Programme, Konzert- und Verlagsankündigungen, Erstausgaben, Zeitungen, Gemälde, Stiche, Postroutenkarten, Fahr- und Kutschenpläne) aus Archiv, Bibliothek und Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde. Sie zeigt in viel zu wenig beachteten Perspektiven Mozarts Präsenz und Ausstrahlung im Europa seiner Zeit und korrigiert manche Legende.

In unserer Mozart-Ausstellung werden zwei bis vor kurzem in Privatbesitz befindliche Porträts Mozarts, die jüngst in unsere Sammlungen gelangt sind, erstmals öffentlich gezeigt:

Ein Pastellbild des etwa siebenjährigen W.A.Mozart aus Wasserburg am Inn, das nach einer lange zurückzuverfolgenden Familientradition als Mozartportrait gilt. Mozart hat 1763 in Wasserburg erstmals auf der Orgel das Pedalspiel versucht. Sebastian Winter, der Salzburger Bediente der Familie Mozart, den sie auf die große Europa-Reise mit ihren Wunderkindern mitgenommen haben, stammte aus Wasserburg am Inn.


Mozart wurde 1790 in Mainz von Friedrich August Tischbein porträtiert. Das Gemälde befand sich zuletzt im Besitz des rumänischen Königshauses und ist heute verschollen. Die Kopie eines Ausschnitts daraus befindet sich in deutschem Privatbesitz. Eine Kopie des ganzen Bildes, die 1854 für eine Hochzeit im Haus der Wiener Klavierbauerfamilie Streicher angefertigt wurde, ist ein würdiger Ersatz des verlorenen Originals, das uns den sogar ein bisschen schalkhaft blickenden Mozart ziemlich genau ein Jahr vor seinem Tod zeigt.